Rezension The Shack
eine kurze Rezension der letzten Lektüre, als Kopie von Clemens Reihe über Zuckmayers Autobiographie. Ich habe, trotz meiner Vorbehalte, die Hütte gelesen. Der Inhalt ist bei anderen Rezensionen gut genug wiedergegeben. Deswegen hier nur eine Kategorisierung - wem nützt's wem schadet's.

Die Hütte beschreibt angenehm alle Fragestellungen die sich um das Leid dieser Welt kümmern, die klassische Theodizee-Frage. Hier Hauptaugenmerk liegt auf der Beziehung zu Gott, der Beziehung Gottes zu den Menschen, der Beziehungen der Menschen untereinander - und das alles in Liebe. Da ich diese Fragen mir schon stellte und aufgrund des Vorbewusstseins der Liebe Gottes die Frage nach dem Leid nicht auf kam, brachte dieser Roman für mich selbst jetzt keine Erkenntnis.
Die Darstellung Gottes in drei menschlichen Personen fand ich einen gangbaren und nützlichen Weg, wenn man nicht zu einer bilderstürmenden Gemeinschaft gehört sollte man dies akzeptieren.
Für wen kommt das Buch in Frage? Ich denke weniger für Christen die neu im Glauben sind, da ich meine, dass das Gottesbild hier doch zu stark durch die vermenschlichten Charaktere geprägt wird. Nach 20 Jesusfilmen und 40 Kinderbibeln und Unmengen an szenischen Anspielen in Gottesdiensten ist das einsortieren der Personifizierung Gottes in diesem Buch einfacher zu verkraften.
Gut geeignet finde ich es für Christen die einer bibeltreuen, aber wenig lebendigen Gemeinschaft entstammen. Ich denke, die Geschichten werden zu Herzen gehen.
Wer sich aber selbst schonmal eine halbe Stunde Aktiv ins Paradies hinweggeträumt hat, Christus persönlich kennt und den Vater nicht mit Rauschebart zeichnet, der wird nicht viel Neues in diesem Buch finden.
Abschließend noch zum Bereich Irrlehre, aus meiner Sicht: Beziehung wird über alles gesetzt in dem Buch. Die Betonung von Beziehung als Grund für die Schaffung der Menschen kann ich mit vertreten. Allerdings wird anschließend das herrschen des Menschen über das Paradies verneint. In der Folge kreidet das Buch relativ häufig Hierarchien an, z.B. eine generelle Kritik an Institutionen wie Kirche, Politik und Wirtschaft oder einer Ordnung zwischen Mann und Frau. Das kann ich nicht mittragen. Ich gehe von Verantwortung, Ordnung und Hierarchie aus, die zwar nur zum Guten wirken wenn sie in Beziehung gelebt werden, die aber nicht verneint werden sollten. Das Kind wird mit dem Bade ausgeschüttet wenn die Reaktion auf missbrauchter Verantwortung die Ablehnung von Hierarchie entsteht.
Aus diesem Gestus heraus kommt auch die moderne Ansicht heraus, dass wenn nur Frauen in den verantwortlichen Positionen wären, die per se besser in Beziehungen leben, es weniger schlimm wäre auf der Welt. Ich betrachte dies als Schwachsinn - geschichtlich, biologisch und biblisch.
Das Buch wirft gute Fragen auf, gibt zur Theodizee gute Antworten, der Rest sollte eher als Fragenkatalog im Hauskreis aufgearbeitet werden, als begeistert in die eigene Theologie übernommen zu werden.
P.S.: die deutsch Übersetzung soll sprachlich schlecht sein, auf Englisch war es okay.
P.P.S.: auch bald als Film